Landesgericht
Ohne Führerschein ans Steuer gesetzt und Mofa gerammt

- Vorläufige Einstellung des Verfahrens mit Auflagen.
- Foto: Kurt Berger
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90 Stunden gemeinnützige Arbeit für einen 16-Jährigen wegen grob fahrlässiger Körperverletzung nach einem Unfall mit Verletzten.
GMÜND. Auf einem Güterweg im Gemeindegebiet von Hoheneich überließ der Freund eines 16-Jährigen ohne Führerschein diesem das Steuer, damit er das Fahren ausprobieren könne. Prompt kam es zu einem folgenschweren Unfall. Der 16-Jährige rammte in einer Linkskurve ein Mofa. Der Lenker (16) des Mofas wurde schwer, ein Mädchen (13) auf dem Sozius leicht verletzt.
Unfallstelle manipuliert
Was sich danach abspielte, könnte einem Krimi entstammen. Der Fahrzeughalter schrie die Verletzten und den Unglückslenker an, sie müssten angeben, dass das Mofa ohne Fremdverschulden gegen einen Baum geprallt sei. Dann begannen die Freunde die Unfallstelle zu manipulieren, indem das Auto weggefahren wurde und man an einem Baum Unfallspuren anfertigte.
Keine Hilfe geholt
Den Verletzten Mofalenker schleifte man vom Güterweg weg an die Seite, ohne gleich die Einsatzkräfte zu verständigen. Der Lenker des Pkw musste sich jetzt am Kremser Landesgericht wegen grob fahrlässiger Körperverletzung, im Stichlassen eines Verletzten und Fälschung eines Beweismittels verantworten. Er zeigte sich geständig und bedauerte das Geschehene. Die Richterin stellte das Verfahren gegen den Unbescholtenen vorläufig mittels Diversion und der Leistung von 90 Stunden gemeinnütziger Arbeit ein. Zudem muss er an die Verletzten je 1000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der Fahrzeughalter, der krankheitsbedingt nicht zur Verhandlung erschienen war, muss sich gesondert verantworten. Nicht rechtskräftig. –Kurt Berger
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